Autorin: Jess Robson, Mental Health Speaker & Gründerin von Run, Talk, Run
Es überrascht Sie bestimmt nicht, dass körperliche Aktivität eines der am häufigsten empfohlenen natürlichen Heilmittel gegen Stress, Angst und Depression ist.
Aber warum trägt gerade das Laufen so sehr zur Verbesserung unserer mentalen Gesundheit bei?
Bei genauerem Hinsehen wird die Verbindung zwischen der Heilung von psychischen Erkrankungen und dem Laufen deutlich.
Wenn Sie an einer psychischen Krankheit leiden, besteht eine der größten Herausforderungen darin, Ihre Bewältigungsmechanismen wieder in den Griff zu bekommen. Die Bewältigungsmechanismen, die Ihnen helfen, mit den schwierigen Dingen des Lebens umzugehen. Laufen stärkt diese Bewältigungsmechanismen durch:
- Das Setzen und Erreichen von Zielen
- Erfolgserlebnisse und Frustbewältigung
- Das Schaffen und Aufrechterhalten von Motivation
Ich bin mir sicher, dass wir alle schon einmal von der Wirkung der Endorphine gehört haben, die freigesetzt werden, wenn wir uns anstrengen... aber es wäre falsch anzunehmen, dass jeder Lauf, den wir absolvieren, uns das gleiche „Läuferhoch“ beschert. Nein. Oft wird sich Ihr Lauf träge anfühlen; er wird eine ebenso große mentale wie körperliche Herausforderung sein und Sie könnten sich nach dem Lauf schlechter fühlen als davor.
Klingt das langsam widersprüchlich und eigentlich schlecht für Ihre mentale Gesundheit? Ich kann Ihre Bedenken verstehen, aber lassen Sie mich den Gedanken zu Ende führen.
Gute mentale Gesundheit dreht sich (hauptsächlich) um diese Kernstärken:
- Selbstwertgefühl/Selbstvertrauen
- Resilienz
- Motivation/Entschlossenheit
Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
Einer der bemerkenswertesten Aspekte des Laufens ist, dass Sie sich bei dieser Individualsportart auf sich selbst verlassen müssen, um Ergebnisse zu erzielen. Im Laufe der Zeit, wenn die Läufe immer müheloser und Sie fitter werden, werden Sie erkennen, dass Sie sich voll auf sich verlassen können und Herausforderungen meistern. Dies überträgt sich dann auf andere Bereiche Ihres Lebens, so dass Sie sich besser in der Lage fühlen, mit Hindernissen und Stress umzugehen. Laufen ist anspruchsvoll und sowohl die Belohnungen als auch die Frustrationen des Laufens sind ganz individuelle Erlebnisse. Wenn Sie sich der Herausforderung stellen, werden Ihr Ego und Ihr Selbstwertgefühl gestärkt, da Sie erkennen, dass Sie in der Lage sind, Großes zu leisten... allein!
Resilienz
Wie bereits erwähnt, wird nicht jeder Lauf ein „guter Lauf“ sein. Es wird Tage geben, an denen sich die Beine schwer anfühlen, die Lungen hart arbeiten, Sie Ihren Kopf nicht dazu bringen können, sich auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren... und an diesen Tagen werden Sie den Lauf mit dem Gedanken beenden, dass Sie nie wieder laufen sollten! Resilienz entsteht also dadurch, dass man diese Fehlschläge überwindet und sich entschließt, es einfach noch einmal zu versuchen. Die Fähigkeit zu entwickeln, zukünftige Erfolge zu visualisieren und Ihre Schnürsenkel noch einmal zu binden – das ist Resilienz.
Motivation/Entschlossenheit
Laufen ermutigt uns, sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele zu setzen. Es sind oft die langfristigen Ziele, die uns zum Laufen motivieren, während das kurzfristige Ziel (z. B. an diesem Donnerstagabend 5 km zu schaffen) uns die Entschlossenheit verleiht, etwas durchzuziehen. Sich auf zukünftige Erfolge zu konzentrieren und diese zu visualisieren (z. B. ein Rennen zu laufen oder eine bestimmte Strecke zu bewältigen) ist sehr gesund.
Das Ziel ist greifbar und erreichbar, und es ist unsere Entschlossenheit, die gestärkt wird und uns bis zur Vollendung dieses Ziels führt. Niemand kann das Training für uns übernehmen. Das Erreichen von Zielen ist eine unschätzbare Erfahrung, die Sie dann auf andere Bereiche Ihres Lebens übertragen können – sei es die Karriere, Beziehungen, andere Lebensträume und Hobbys. Durch das Erreichen unserer Laufziele gewinnen wir mehr Vertrauen in unsere Fähigkeit, Dinge umzusetzen und unser Selbstbewusstsein zu entwickeln.